Die Haut wird mit den Jahren verletzlicher. Welche Pflege die reife Haut schützt, was ihr schadet und welche Hilfe es bei den Hautproblemen gibt, hier erfahren Sie.

Haut verändert sich mit Lebensjahren

Die Haut wird im Lauf des Lebens verletzlicher. Sie ist jetzt dünner und weniger straff. Die Hautschichten liegen nicht aufeinander wie ein Stapel der frischen Bettlaken, sondern knautschen zusammen. Drüsen fahren ihre Produktion zurück und der Fettfilm von der Oberhaut bekommt Risse. Die Haut wird trockener und kann ihre Aufgabe, den Körper vor den Eindringlingen zu schützen.

Markus Braun-Falco ist ein Professor von der Hautklinik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Er sagt, ab rund 60 könne man bei den meisten Menschen von einer Altershaut sprechen. Schlechte Nachricht: Wirklich gestoppt wird der Vorgang nicht. Gute Nachricht: Jeder kann Reifeprozess bremsen und das Risiko für den Hautleiden senken.

Die reife Haut braucht fetthaltigere Pflege

Nadja Wehner ist eine Rosenheimer Apothekerin. Sie rät, je älter die Haut, umso fetter solle die Pflege sein. Die Industrie arbeitet daran, Salben, Lotionen und Cremes genau auf den Bedarf von der Haut zuzuschneiden. Ceramide sind ein Beispiel, ein natürlicher Kitt für Hornzellen von der Oberhaut. Die andere hochwertige Produkte sollen den Fettfilm von der Haut eins zu eins nachbilden. In zahlreichen Produkten stecken zusätzlich Substanzen beispielweise Harnstoff, die der Haut helfen, die Feuchtigkeit zu speichern. Entscheidend für die Wahl von passender Pflege sei der Hautzustand: Bei wunden Stellen, etwa falls man sich gekratzt habe, sei Harnstoff ungünstig, denn er brenne auf der Haut. Sie rate dann zum Beispiel zu Produkten mit Glyzerin.

Die gute Pflege macht die trockene Haut ebenfalls weniger anfällig für Juckreiz. Unangenehme Empfindung kann zur Qual werden, beobachtet Sonja Ständer, die Expertin ist. Oft trette Juckreiz nachts auf und lasse die Patienten nicht schlafen. Einige Betroffenen leiden seit Jahren unter Problem, was zahlreichen auf das Gemüt schlage. Unter denjenigen, die in Juckreiz-Ambulanz in Münster Hilfe suchen, ist das bei rund 70% der Fall, schätzt Ständer. „Hör auf zu kratzen“, raten die Freunde und Familie gerne, doch die Dermatologin hält von den solchen Appellen gar nichts. Der Drang, sich zu kratzen, sei deswegen so stark, denn der Gehirn das Kratzen belohne. Man fühle sich für Augenblick glücklich und zufrieden.