Die Fingernägel aus Kunststoff wirken schick, können aber auf Dauer Risiken bergen. Was sollten Sie beachten?

Die ebenmäßige und schöne Fingernägel finden alle Frauen toll. Die Nägel, die einen verstehen darunter fein in Form gefeilt wird, wahrscheinlich noch mit einem dezenten Lack geschmückt. Andere ziehen eher die dekorative und manchmal knallbunte Hingucker vor, gern ebenfalls künstliche Exemplare. Wenn Sie aber dauerhaft solche Kunststoffblenden tragen, schaden Sie den Nägeln – und möglicherweise sogar der Gesundheit. Wenn kein Sauerstoff mehr an den Nagel gelangt, verschlechtert sich die Qualität dieser Hornschicht erheblich. Dr. Ellen Meyer-Rogge ist Dermatologin in Karlsruhe. Sie erklärt, zudem können sich zwischen Kunst- und Naturstoffnagel Spalten und Hohlräume bilden, in die Bakterien und Pilze eindringen.

Die Erreger bleiben lange unentdeckt und zersetzen die aufgeweichten und angerauten Hornstrukturen. Im Verborgenen gelb bis braun färbt sich der natürliche Nagel. Zum Schluss bröselt er und löst sich auf. Christiane Bayerl ist eine Professorin und Direktorin der HSK-Hautklinik in Wiesbaden. Sie sagt, wegen des feuchten Milieus überwiegen die Infektionen mit Hefepilzen, gefolgt von Schimmel- und Fadenpilzen, doch ebenfalls Bakterien. Erst falls der Finger schmerzt und so auf die fortgeschrittene Infektion hinweist, suchen die Damen einen Hautarzt auf.

Die Gefährliche Stäube und Dämpfe

Neben dem Acrylat-System bieten Nagelstudios zahlreiche weitere Methoden an, zum Beispiel aufklebbare Netzauf¬lagen aus Seidengewebe oder Fiberglas und Gelnägel. Es gibt ebenfalls Produkte zum Selbstaufkleben.

Die Gelnägel härten erst nach den wenigen Minuten unter UV-A-Licht. Manche Damen fragt sich bei dieser Methode aber, ob zu viel UV-A-Strahlung von der Haut schaden könnte. Bayerl beruhigt: Das Risiko für Hautkrebs werde nicht durch Kunstnägel beeinflusst, ebenfalls nicht durch die Härtung mit den ultravioletten Strahlen. Nagel¬¬designerinnen arbeiten mit Dunstabzugshauben und Mundschutz, um sich vor den schädlichen Acrylatdämpfen und dem Feinstaub zu schützen, der beim Anpassen und Feilen anfällt.

Bayerl sagte: es spreche nichts dagegen, sich für einen speziellen Anlass damit zu schmücken. Falls Frauen nach einer Chemotherapie ihre Nägel verloren haben, kann der Kunstnagel sogar eine große Hilfe sein. So sind Blenden, die Damen selbst mit dem Klebstoff anbringen, recht weniger gefährlich. Allerdings dichten Sie nicht sehr gut ab und halten lediglich für kurze Zeit.