Mehrfarbige Lippen tummeln sich auf überlangen Ponys, in das Haar gefärbte grafische Muster oder doch leicht die frenetischen Frisuren, versehen mit den wohl auffallendsten Farbkombinationen.

Weil wird toupiert, gegelt, geflochten, geschnitten, rasiert, gefärbt und geföhnt, die Friseure, die sich in den unterschiedlichen Kategorien der Jury stellen, lassen echt keine Täuschung aus, um ihre Fähigkeit zu beweisen. Für den Laien sieht das Ergebnis natürlich mehrmals aus wie ein großer Maskenball von den Kuriositäten. Es begegnen einem kostspielig gedrehte Wirbel, die in seriösen und genau geteilten Zacken nach oben verbinden und mit einem schattierenden Farbspiel versehen sind oder doch auch allzu lange Ponys, die sich bis zur Brust über eine Hälfte von dem Gesicht legen. Sehr interessant: Wenn es nach einem Teilnehmer der Weltmeisterschaft geht, trägt man die Haare nun geeignet zum Kleid. So zeigte sich ein Model mit einem berühmten Streifenmuster in ihrer blonden Mähne, das sich best zum Dress fügte.

Über Geschmäcker lässt sich ja bekanntermaßen zerstreiten. Doch bei diesen Kreationen sollte tatsächlich jedem Betrachter deutlich sein, dass diese Frisuren nicht einmal möglicherweise beabsichtigen, im Alltag getragen werden zu wollen. Durch kostspieliges Stecken und Legen würde außerdem schon ein einfacher Windstoß oder ein morgendlicher Sprint zur Arbeit genügen, um die kunstvollen Gestalt im Nu zu vernichten. Die auffallenden Frisuren und experimentellen Farbverläufe in den Haaren der zahllosen Models sollen nur zeigen, was mit einer großen Portion Können und den geanuen Herstellungen überhaupt alles wahrscheinlich ist. Es sind also vielmehr einmalige Kunstwerke, die mit über einem Jahr Planung und einem seriösen Übungsplan auf den Kopf gezaubert werden. Doch auch die großen Beauty-Konzerne wie L’Oréal oder Wella zeigten auf der „Beauty and Hair“, dass fachliche Coiffeure mehr können als traditionelle Schnitte und modische Abendfrisuren.

Man gilt sie auch liebevoll als die „Formel Eins“ von dem Friseurhandwerk: Die Weltmeisterschaft von der Friseure, die Hairworld, wird seit dem Jahr 1947 alle zwei Jahre ausgetragen.